Bonjour petite tristesse
Es ist nun schon etwas her, diese Tage in Trouville und Deauville. Drei waren es, um genau zu sein. Und immer noch ist das Entrücken präsent. Die Zeit im Hotel und am Strand, dazu die Musik von Charles Tränet. Das Meer, das Licht, die lachenden Stimmen der spielenden Kinder und Rufe der Mütter, das sanfte immer presente Rauschen der Brandung des Atlantik, es ist da. Wer einmal an diesem Ort war, geht im Geiste nicht mehr fort.
Einer der größten Fotografen unserer Zeit, Peter Lindbergh, war dort immer wieder anzutreffen. Damals Ende der 80er und Anfang der 90er des letzten Jahrhunderts, der Zeit der Supermodels, begann es. Er liebte die Atmosphäre. Hier entstanden die ersten Aufnahmen mit Tatjana Patitz, wurden Modestrecken für alle grossen Modemagazine fotografiert. Sein Tod hinterlässt bei mir eine gewisse Wehmut. War er, nein er ist immer ein Vorbild für mich gewesen und wird es weiter sein. Seine Bilder sind authentisch und haben mich inspiriert. Peter Lindbergh war nicht nur Fotograf, er war Mensch, vielleicht war er ab und zu etwas durchgeknallt, aber mit Erdung.
Das mein eigenes Projekt lange brauchte, hat jetzt seinen Sinn. Es sollte nicht früher sein, sondern jetzt. Die Idee greift die Leitlinien von DOGMA95 auf und setzt diese in die Fotografie um. Gearbeitet wurde vorwiegend mit analogem schwarz/weiss Filmmaterial (KB). Entstanden ist eine Geschichte, une petite histoire d’amour mit einer Hommage an Peter Lindbergh. Es war eine Passion von ihm, rauchende Frauen zu fotografieren. Vor mir liegt dieses Portfolio „Smoking Women“. Es sind Bilder voller Innigkeit und sehr nahbar, nicht inszeniert. Sie zeigen keine Models, sie zeigen Frauen, die in sich ruhen, selbst wenn sie bewegt erscheinen. Gerade dies macht sie so anziehend, gerade deshalb wird man vom Betrachten gefangen.
Der zweite Tag, wir waren im Hotel. Nachmittags, die Fenster standen offen, man hörte sanft das Meer und mehr noch die Möwen. Linda hatte es sich bequem gemacht und stand an der Brüstung des kleinen Balkons des Zimmers. Sie rauchte und tat es mit lasziver Intensität. Genoss den Moment. Die Zeit nahm sich Zeit. Ich fotografierte sie einfach. Jetzt ergibt alles einen Sinn. Es war nicht geplant, nicht arrangiert und doch ist diese Aufnahme entstanden im Gedanken an einen der emphatischsten Persönlichkeiten. Damals wusste ich es nicht. Danke Peter!
Das Projekt Grand Vide wird in Kürze veröffentlicht.
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